Seit Jahrhunderten erfahren Frauen* Gewalt und Diskriminierung, werden von Einflussbereichen und Machtpositionen ausgeschlossen, sind besonderen Risiken ausgesetzt und stoßen bei ihrem Einsatz für Gerechtigkeit auf größere Hindernisse als Männer*. Dennoch stehen Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen oft im Mittelpunkt des Kampfes für die Rechte der Arbeiter:innen.
Nur wenige Bekleidungsarbeiter:innen erhalten einen existenzsichernden Lohn, aber Arbeiterinnen werden noch schlechter bezahlt als Männer und haben weniger Aufstiegsmöglichkeiten, so dass ihre Löhne niedrig bleiben. Frauen* wird häufig der soziale Schutz, die Gleichbehandlung und faire Arbeitsnormen vorenthalten, was bedeuten kann, dass sie keinen Mutterschaftsurlaub haben, dass die Entscheidungsfindung patriarchalisch geprägt ist, dass es keine Kinderbetreuung gibt und dass der Weg zur Arbeit unsicher ist. Einige Arbeitnehmerinnen werden gezwungen Schwangerschaftstests zu machen.
Frauen* leisten nicht nur einen großen Teil der Arbeit in den Wertschöpfungsketten der Bekleidungsindustrie, sie sind auch oft das Rückgrat ihrer Familien und ihrer Gemeinden. Diese unbezahlte Arbeit in Verbindung mit Diskriminierung am Arbeitsplatz bedeutet, dass sie stärker gefährdet sind als ihre männlichen Kollegen.
Um einen gerechten Übergang zu erreichen, muss die Neuorganisation der Modeindustrie auf den Grundsätzen des >Eco Feminism< beruhen, der Arbeiter:innen und den Planeten anerkennt, wertschätzt und entgeschlechtlicht. Wir können eine gerechte Welt nicht erreichen, ohne Sexismus abzuschaffen und die Notwendigkeit von Gleichheit und Gerechtigkeit auf dem Weg zu einem gerechten Übergang zu fördern. Politiken und Praktiken sollten Vielfalt und Inklusion auf allen Ebenen der Branche fördern. Das Empowerment von Arbeitnehmerinnen durch Kapazitätsentwicklung und Aufklärung über ihre Rechte am Arbeitsplatz ist für die Umschulung und Höherqualifizierung auf dem Weg zu einem gerechten Übergang von entscheidender Bedeutung.